Stärkung der Grundversorgung auf dem Lande

Dr. Kishor bei der Untersuchung

Die medizinische Versorgung der Bevölkerung in Nepal erfolgt überwiegend durch sogenannte „Health Posts“. Das sind kleine Gesundheitsstationen, die von einem Gesundheitshelfer (CMA) oder einer Pflegehelferin (AMN) geleitet werden. Diese medizinischen Kräfte erhalten eine spezielle 18-monatige Ausbildung und sind dann für die Versorgung von bis zu 10.000 Patienten in ihrem Bezirk zuständig. Davon sind etwa 80 % der Bevölkerung, die außerhalb der Ballungszentren leben, betroffen.

 

Die meisten Gesundheitsposten sind staatliche Einrichtungen, die mehr recht als schlecht mit Personal, Material und Medikamenten ausgestattet werden. Gerade in entlegenen Regionen sind die Gesundheitsposten häufig nicht besetzt, so dass Patienten im Krankheitsfall sehr weite Wege auf sich nehmen müssen. Bei den Anreisezeiten sind Fußwege von mehreren Stunden normal, Märsche von 2-3 Tagen keine Ausnahme.

 

In den Gesundheitsposten werden täglich bis zu 60 Patienten behandelt. Die Helfer sind hier für praktisch alle Erkrankungen und Verletzungen zuständig, ebenso für problematische Entbindungen, die nicht zuhause erfolgen können. Auch einfache Zahnbehandlungen, Tuberkulose-Programme oder Impfungen erfolgen in den Gesundheitsstationen. Bei schweren Erkrankungen oder bedrohlichen Verletzungen erfolgt die Versorgung in Distriktkrankenhäusern, die personell und materiell nicht unbedingt besser ausgestattet sind.

 

Wie bereits in vorausgegangenen Projekten erfolgreich praktiziert, will man Maya Med e.V. ab 2013 weitere Gesundheitsstationen fördern. Dabei geht es nicht um die Übernahme der staatlichen Fürsorge, sondern vor allem um Förderung motivierter Gesundheitshelfer, die sich engagiert um die Versorgung ihrer Patienten kümmern und sich beharrlich um die Verbesserung der medizinischen Behandlung bemühen. Entsprechend des Bedarfes und der örtlichen Gegebenheiten können Zusatzqualifikationen, gezielte medizinische Ausrüstung, Verbesserung der Wasserversorgung und der sanitären Einrichtungen oder Kurzeinsätzen von Fachärzten unbürokratisch finanziert werden. Die Förderung von Gesundheitsposten wird mit dem Ofenprogramm und den Operations-Camps verknüpft. 

 

Durch die Unterstützung der Gesundheitsposten konnte unser medizinisches Netzwerk in Nepal gestärkt werden, so dass bedürftige Patienten einfacher und kostengünstiger in geeignete Krankenhäuser weitergeleitet werden können. Es besteht außerdem eine enge Kooperation mit nepalesischen und ausländischen Hilfsorganisation, damit unnötige Überschneidungen vermieden werden und die Hilfe möglichst flächendeckend erfolgen kann.